Wer sich ein und denselben Film schon mehrmals angeschaut hat, wird festgestellt haben, dass ihm mit jedem Mal noch etwas Neues ins Auge springt. Welche Klamotten getragen werden, was im Hintergrund zu sehen ist oder welche Bilder an der Wand hängen.
Der große Zauber hierbei ist nicht das, was wir im ersten Moment wahrnehmen, sondern das, was unterbewusst abläuft und gar nicht wirklich auffällt, wenn man nicht aktiv darauf achtet.
So funktioniert unser Unterbewusstsein. Es sucht nach wiederholten Mustern, um überlebensfähiger zu sein. Um sich in der Masse Sicherheit zu holen. Es kopiert, wie die Masse sich verhält, wie sie über Dinge denkt und dann übernimmt es diese Gewohnheiten. Wen wir kopieren, habe ich hier bereits zusammengefasst.
Diese Frage brachte mich zum Nachdenken und somit zum Analysieren meiner damals erst kürzlich und meist gesehenen Filme und Serien. Ich begann die Hollywoodstreifen wirklich in ihre Einzelteile zu zerlegen und habe schnell eine Top 3 der auffälligsten und zeitlosen Klassiker des unterbewussten Programmierens gefunden.
Man könnte auch sagen, ich habe begonnen sie mit dem Verstand zu schauen, nicht nur mit den Augen.
Und mir wurde eins klar: Ich bin keiner der Profiteure.
Ganz egal ob bei schnulzigen Liebesfilmen oder Action geladenen Thrillern - die Mehrheit der Bösewichte sind selten irgendwelche lieben, armen Schlucker, die die erfolgsverwöhnten Hauptcharaktere tyrannisieren.
Es sind wohlhabende, erfolgreiche Gruppen, die in den Filmen ausschließlich profitorientiert und moralisch unmenschlich handeln. Sie zerstören die Träume der unschuldigen und sympathischen Mittel- und Unterschicht - der ehrlichen Menschen, "stehlen" ihnen die Traumfrau/den Traummann, beuten sie finanziell aus, legen ihnen politische Steine in den Weg oder unterdrücken Minderheiten. Es sind die Zerstörer der Welt.
Ein Paradebeispiel für Gut und Böse ist die Liebesgeschichte in Titanic zwischen Cal, Rose und Jack.
Das klingt nach: „Sei der unbesungene Held. Es ist viel ehrenvoller, ein Niemand im Hintergrund zu sein, der mit Nichts in der Hand zufrieden und glücklich ist."
Beispiel: Denzel Washington in The Equalizer. Womit wir schon mal den perfekten Übergang zum Zweiten haben.
Ich glaube, selbst wenn ich meinen Freund Luca, absoluter Movie-Nerd und wandelndes Hollywoodlexikon, frage, wird seine Antwort eher dünn ausfallen.
Sie werden so befremdlich wie möglich dargestellt: kriminell, radikal, emotionslos.
Das entfremdet uns von Leuten dieser Herkunft und befördert uns politisch auf die Gegenseite. In Deutschland leben ca. 6 Millionen russischsprachige Menschen. Und obwohl wir persönlich vielleicht noch nie schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht haben, vermitteln uns diese Filme das Gefühl, Russland ist böse. Und selbst wenn wir schlechte Erfahrungen mit vereinzelten gemacht hätten, spielt die Flagge da wirklich eine Rolle?
Mit der Sprache und den Buchstaben können wir nichts anfangen, tätowiert haben sie irgendwelche Mafiasymbole, beheimatet sind sie in den Filmen immer in düsteren Spelunken oder Bordells. Und selbst durch das Trinken von Wodka statt Whisky innerhalb des Films, wird das Gefühl der Fremde verstärkt. Das ist wirklich so einfach gemacht, dass es schon wieder komplex ist.
Filmbeispiel: Such Dir einen aus
Wir Deutschen kommen da auch selten wirklich gut weg, da wir durch die Geschichte sehr geschickt immer noch mit Hitler, dem Symbolbild des Bösen schlechthin in Verbindung gebracht werden. Diese zwei Beispiele sollten genügen.
Das für mich durch meine Trainertätigkeiten auffälligste Beispiel aller Programmierungstricks. Beschränken wir uns auf die häufigst verwendeten Drogen:
Die wahrscheinlich am meisten gezeigte Droge in Film- und Fernsehen. Hier müssen wir nicht mal zwingend nach Hollywood blicken. Ganz gleich, ob man eine Sitcom, die News, einen amerikanischen oder einen deutschen Krimi sieht: Kaffee ist das heilige Elixier, das Kommissare wach hält, um den kniffligen Fall endlich zu lösen, die Grundlage, um sich mit Freunden zu treffen oder um einfach nur ein bisschen Harmonie zu erzeugen, wie mein Finanzmentor Joschi sagen würde.
Es ist wirklich fast in jeder Szene irgendwo eine Kaffeetasse oder ein Wegwerfbecher platziert. Die Schleichwerbung ist mittlerweile gar nicht mehr so essenziell, weil die Marktanteile der Hersteller so groß sind, dass sie keine Logos mehr verwenden müssen. Sie verkaufen dir nur noch den Kaffee und das Gefühl, nicht mal mehr eine Marke.
Keine Gelegenheit bleibt aus, um den Genuss des Kaffees hervorzuheben.
Perfektes Beispiel: Die ikonische Szene aus Pulp Fiction, in der Samuel L. Jackson und John Travolta in ihren blutverschmierten Anzügen stehen und das braune Getränk würdigen: „Goddamn Jimmy, this is some serious gourmet shit!" - in einem eigentlich absolut absurden Moment, in dem keiner auch nur an Kaffee denken würde.
Ein wahres Modeaccessoire. Erst war es ein Ausdruck von Männlichkeit, ein paar Jahre später haben Frauen das Rauchen sexy gemacht. Audrey Hepburn war damit in Breakfast at Tiffany's sicherlich nicht die schlechteste Botschafterin.
Es ist ein Status. Es kreiert eine Aura.
Die Platzierung der Zigaretten haben aber einen anderen Charakter als das Kaffeetrinken. Sie werden von Szenen des Stressabbaus bis hin zum Verdeutlichen von Überlegenheit genutzt. Phänomenales Marketing. Wirklich. Muss man leider anerkennen.
Wie bei den anderen Substanzen, haben es die Tabakhersteller hier genauso gut geschafft, eine super erschwingliche Alltagsdroge in Umlauf zu bringen, die viel mehr als nur einen Wirkstoff hat. Sie hat ein Gefühl. Und am besten lassen sich eben Gefühle und Emotionen verkaufen. Du kaufst dir mit Kaugummi auch kein gummiartiges Produkt, um den Kiefer unnötig zu beschäftigen, sondern ein Gefühl der Frische. Und wer sich eine Harley kauft, kauft sich kein Motorrad, sondern Freiheit.
Leicht verschwistert mit den Zigaretten, schlägt der Alkohol vom Stressabbau und dem Ertränken des Kummers ebenfalls eine Brücke bis hin zum Status der mächtigen Überlegenheit.
Aber ganz klar erkennbar in Film und Fernsehen: ohne den guten Alkohol, ist es schwierig Spaß zu haben. Die Grundlage eines Treffens mit Männern ist das Bier, bei Frauen der Wein. Wenn jemand etwas zu zelebrieren hat, wird natürlich mit Sekt angestoßen.
Alkohol ist der Freund und Helfer, wenn der Kaffee Feierabend hat. Außer natürlich bei erfolgreichen Geschäftsleuten, da wird im schicken Sessel des New Yorker Büros im 74. Stock auch schon mal um 12 Uhr ein edler Whiskey - ganz genüsslich - aus der Karaffe eingeschenkt.
Oder beim Empfangen einer schlechten Nachricht.
Oder bei einem abgeschlossenen Deal.
Oder oder oder.
Im Verbund wirken diese 3 Alltagsgehilfen aber natürlich am besten. Der Kaffee zum Wachwerden. Die Zigarette zum Durchatmen von all dem Stress. Der Drink, der die Belohnung nach diesem harten Überleben darstellt und den Spaßmodus aktiviert. Und schon ist das teuflische Trio komplett.
Beobachte im nächsten Film/der nächsten Serie...
... welche Nationalitäten haben die Antagonisten?
... sind die Reichen/Erfolgreichen die Bösen?
... wie viele Kaffeebecher/Tassen du siehst.
... wie das Rauchen inszeniert wird.
... wann getrunken wird.
Und dann stell dir die Frage, wer hier wirklich profitiert.
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