Haltung oder Verhalten?

Haltung oder Verhalten?
Marvin Braun
Marvin Braun
11.04.2025

"Neues Jahr, neues Glück - Jetzt ist es an der Zeit, etwas zu verändern."

Das liest sich wie ein typischer, euphorischer Neujahrsaufschwung, spiegelt aber leider ein außerordentlich verbreitetes Problem wider:

Zwei Worte machen einen Unterschied.

"Neues Jahr, neues Glück - JETZT ist es an der Zeit, etwas zu verändern."

Wenn sich das Verhalten nicht mit der Haltung deckt

Hier geht es nicht um die Aussprache, sondern um die Bedeutung der beiden Worte. Man will jetzt eine Veränderung, herbeigeführt durch das Etwas. Man gibt die Kontrolle ab. Bedeutet also, wenn ich jetzt mit Verhalten X beginne, dann verändere ich mich oder meine Situation. Dabei müsste ich aber mein Inneres verändern, woraus sich anschließend mein Verhalten ergibt.

Ich kann Dir gar nicht sagen, wie oft ich solche Sätze gehört und die Menschen ein paar Wochen darauf nie wieder im Gym gesehen habe. Aber es ist natürlich nicht nur mit dem Sport so. Das kann alles sein.

Ein einfaches Beispiel:

Du bietest jemandem eine Zigarette an und er sagt:

a) "Nein danke, ich versuche mit dem Rauchen aufzuhören." - Die Person sieht sich immer noch als Raucher und hofft durch Nichtraucherverhalten kein Raucher mehr zu sein.

b) "Nein danke, ich rauche nicht." - Die Person sieht sich nicht mehr als Raucher. Sie hat ihre Haltung geändert und beeinflusst somit ihr zukünftiges Verhalten.

Um zu erkennen, ob Du gerade durch Haltung oder Verhalten eine Lösung suchst, habe ich es grafisch dargestellt.

Haltung oder Verhalten?

Haltung schlägt Verhalten

Wenn wir von etwas überzeugt sind, wird sich die Haltung immer durchsetzen. Jeder kennt eine Person, die bei Alkohol oder Zigaretten immer wieder rückfällig wird. Oder jemanden, der über Jahre hinweg eine Achterbahnfahrt aus Gewichtsverlust und Jojo-Effekt perfektioniert.

Aber genau so kennst du wahrscheinlich auch jemanden, der seine innere Haltung geändert und somit für anhaltende Besserung für sich selbst gesorgt hat.

Du hast bewusst oder unbewusst schon beides getan. Ich auch. Und ich bin mir sicher, dass bei Uns Beiden die bleibenden Veränderungen immer aus der eigenen Haltung entstanden sind.

Uns wird immer wieder eine schnelle Veränderung durch Lösung X verkauft. Nicht nur durch irreführende Werbung, sondern auch durch den Einfluss von Freunden, Familie, Experten oder weil es "alle" machen, wie ich hier schon kurz beschrieben habe. Das ist Konsumismus. Ich kaufe mir einfach die Lösung für mein Problem und dann werde ich zu dem Menschen, der ich sein will. Das funktioniert nie.

Das Verhalten zu ändern, um unsere eigene Haltung zu beeinflussen, ist nur eine weitere Methode der Selbstentfremdung. Ich brauche eine klare Vorstellung davon, wer ich sein will und welches spezifische Ergebnis ich dadurch erwarte.

In meinem Coaching mache ich nicht mehr den Fehler, meine Kundinnen und Kunden beim Verändern ihres Verhaltens zu motivieren. Vielmehr möchte ich bei jedem Menschen sehen, welche eigenen Werte hinter den angestrebten Zielen stecken. Ich zwinge niemandem eine Identität auf, die er nicht selbst besitzt.



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